Der kommende US-Präsident Donald Trump hat sich als Freund und Förderer von
Kryptowährungen positioniert. Im Wahlkampf versprach er, den kryptokritischen Chef der USBörsenaufsicht sofort nach Amtsantritt zu feuern (der allerdings nach der Wahl seinen
freiwilligen Rückzug angekündigt hat) und den Handel zu liberalisieren. In der Folge hat Trumps
Sieg ein wahres Feuerwerk an den Kryptobörsen ausgelöst. Der Wert des Bitcoins kratzte Ende
November an der 100.000-Dollar-Marke, nachdem er vor Jahresfrist noch unter 40.000 Dollar
gelegen hatte. Auch andere Kryptowährungen wie Ethereum, Tether oder Solana erfreuten ihre
Investoren mit einer Kursrallye.
Analysten halten einen weiteren Anstieg für möglich, insbesondere wenn Trumps Andeutung
Realität wird, dass die USA eine nationale Kryptoreserve anlegen. Nach wie vor hat ein
Kryptoinvestment allerdings spekulativen Charakter, herbe Verluste sind nicht auszuschließen.
Die Europäische Union möchte 2025 mit der „Markets in Crypto Assets“-Verordnung mehr
Transparenz und Rechtssicherheit in den Markt bringen.
Gelten offene Immobilienfonds zu Recht als risikoarm?
HES Finanz- und Versicherungsberatung | Keine Kommentare27.11.2024
Offene Immobilienfonds (OIF) werden gemeinhin einer der beiden niedrigsten von sieben
Risikoklassen zugeordnet und kommen damit auch für sicherheitsorientierte Anleger infrage.
Diese verzichten im Gegenzug auf Rendite, wie die schwachen Performancezahlen der jüngeren
Vergangenheit zeigen. Dass das Sicherheitsversprechen indes nicht immer eingelöst wird, belegt
die kürzlich erfolgte Abwertung des OIF „UniImmo: Wohnen ZBI“ um circa 800 Millionen Euro
innerhalb eines Tages.
Anleger sollten vor einer Zeichnung mithin genau ins jeweilige Fondsportfolio schauen, rät Prof.
Dr. Steffen Sebastian von der IRE|BS International Real Estate Business School im Interview mit
dem Fachmagazin procontra. Zudem sei es nicht ratsam, sich auf die Diversifikation innerhalb
eines OIF zu verlassen. „Generell gilt auch für die Risikoklasse 1: Anleger sollten sich nicht auf
ein einzelnes Asset beschränken, sondern ihre Geldanlage diversifizieren. Entsprechend sollte
nur ein Teil des Vermögens in offene Immobilienfonds investiert werden, und dann sollte man
diesen Teil auch noch auf mehrere Fonds aufteilen“, empfiehlt Prof. Sebastian.
Immer mehr Deutsche wagen sich an die Kapitalmärkte
HES Finanz- und Versicherungsberatung | Keine Kommentare20.11.2024
Innerhalb der vergangenen beiden Jahre ist die Zahl der Bundesbürger, die Geld in Aktien,
Anleihen und/oder Kryptowährungen investieren, von 22,8 Millionen auf 26 Millionen gestiegen
– das entspricht einem Plus von 14 Prozent. Zu diesem Ergebnis kommt die diesjährige Umfrage
„People & Money“ des weltgrößten Vermögensverwalters BlackRock. Die Autoren
prognostizieren, dass 2025 weitere 1,6 Millionen Menschen hinzukommen werden, vor allem aus
den eher kapitalmarktaffinen Generationen Z und Millennials, also den unter 35-Jährigen.
Nach wie vor gibt es einen deutlichen Geschlechterunterschied: Während 29 Prozent der Frauen
an den Kapitalmärkten aktiv sind, beträgt die Quote bei Männern 43 Prozent. Doch die Lücke
wird kleiner.
Ausschlaggebend für die wachsende Offenheit gegenüber Börsenengagements ist laut der
Umfrage weniger eine größere Risikotoleranz als vielmehr die immer einfacheren
Zugangsmöglichkeiten. Sowohl die etablierten Banken als auch Neo-Broker bieten Käufe und
Verkäufe heutzutage meist bequem und unkompliziert über Apps an.
„Finfluencer“ gewinnen an Einfluss
HES Finanz- und Versicherungsberatung | Keine Kommentare13.11.2024
Dass soziale Netzwerke in den jüngeren Generationen als weithin zuverlässige
Informationsquellen auch in Finanzfragen gelten, belegt eine aktuelle Umfrage der
Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Mehr als jeder zweite der befragten 18-
bis 45-Jährigen gab an, ihre Geldanlage auch an den Tipps von Finanz-Influencern
(„Finfluencern“) auszurichten. 60 Prozent halten solche Videos auf YouTube, TikTok, Instagram &
Co. sogar für gleichrangig mit einer professionellen Beratung. Der Mehrheit von ihnen ist
allerdings nicht bewusst, dass die Finfluencer in aller Regel eine Vergütung für Tipps erhalten,
zumindest wenn die empfohlenen Produkte direkt über einen Link erworben werden können.
Deren Qualität ist entsprechend durchwachsen. Eine Analyse des Swiss Finance Institute kam zu
dem Schluss, dass mehr als die Hälfte der Finfluencer-Tipps zu einer Rendite weit unter dem
Gesamtmarkt führen würden. Das Versprechen von schnellem Reichtum und finanzieller
Unabhängigkeit ist demnach meist hohl.
Eignen sich Fondsentnahmepläne zur Altersvorsorge?
HES Finanz- und Versicherungsberatung | Keine Kommentare22.10.2024
Dass eine gut aufgestellte Altersvorsorge auch Fondsanteile enthalten sollte, gilt mittlerweile
weithin als Konsens. Für Aufruhr unter Sachkundigen sorgt nun jedoch eine Studie des
Fondsverbands BVI, der zufolge Fondsentnahmepläne (in der Studie als „Fondsrenten“
bezeichnet) eine sichere Form der Altersvorsorge darstellen. Kernthese: Entnehme man dem
Fondsguthaben monatlich einen Betrag in der Höhe, die ein Versicherer als lebenslange
garantierte Rente zahlen würde, dann komme man damit in über 95 Prozent der Fälle bis zum
Lebensende über die Runden. Meist bleibe sogar noch etwas zum Vererben übrig.
Harsche Kritik an den Berechnungsgrundlagen hat neben dem Versicherer-Gesamtverband GDV
auch das Institut für Finanz- und Aktuarwissenschaften (ifa) geäußert. Letzteres spricht unter der
Überschrift „Zu schön, um wahr zu sein“ von „vollkommen unplausiblen Annahmen“. So werde
eine jährliche Rendite von 6 Prozent unterstellt, obwohl der zugrunde gelegte Musterfonds
lediglich 30 Prozent Aktien neben 70 Prozent Rentenpapieren enthalte. Unterschätzt würden
zudem das Performancerisiko und das Langlebigkeitsrisiko.
Kryptowährungs-Automaten: eine gute Idee?
HES Finanz- und Versicherungsberatung | Keine Kommentare25.09.2024
Als kürzlich die Meldung die Runde machte, dass die Finanzaufsicht BaFin 13 KryptowährungsAutomaten aus dem Verkehr gezogen hat, stellten sich viele Bundesbürger sicherlich zuerst die
Frage: Was ist denn ein Kryptowährungs-Automat?
Tatsächlich gibt es solche Geräte mittlerweile dutzendfach in Deutschland, auch wenn diese
Dienstleistung halb im Schatten angeboten wird. Wegen der Geldwäschegefahr müssen
Betreiber eine Erlaubnis für Bankgeschäfte besitzen, was offenbar nicht von allen beherzigt wird.
Die Automaten versprechen einen schnellen, unkomplizierten Umtausch von Bargeld in eine
Kryptowährung oder umgekehrt.
Allerdings geht es auch hier nicht anonym: Man benötigt eine App und einen Account mit Wallet,
der eine Identitätsprüfung voraussetzt. Der Online-Erwerb von Kryptowährungen ist
demgegenüber kaum aufwendiger, aber viel günstiger. Laut Erhebungen der Verbraucherzentrale
Nordrhein-Westfalen betragen die Gebühren an Automaten bis zu 10 Prozent. Bei OnlineBrokern sind es in der Regel unter 2 Prozent.
Künstliche Intelligenz ist nicht nur technologisch und gesellschaftlich, sondern auch für
Aktienanleger ein Megathema. Das strahlendste Beispiel dafür liefern die „Glorreichen Sieben“,
jene US-Konzerne, deren Wachstum zu einem guten Teil KI-getrieben ist. Nvidia gehört mit
seiner KI-Ausrichtung zu den drei wertvollsten Unternehmen der Welt und war zeitweise die
Nummer eins. Dementsprechend häufen sich die Fondsangebote, die KI oder ein Synonym wie
Artificial Intelligence im Namen tragen.
Die Ratingagentur Scope hat die Performance solcher KI-Fonds nun untersucht und mit der
jeweiligen Peergroup verglichen. Das Fazit lautet: Gegenüber anderen Technologiefonds gibt es
bei der Rendite keinen nennenswerten Unterschied. So erzielten die 22 im Sektor „Aktien
Technologie Welt“ verorteten KI-bezogenen Fonds zuletzt auf Jahressicht ein Plus von 29
Prozent; bei den Pendants ohne KI-Bezug waren es 29,5 Prozent. Auch über fünf Jahre sind die
Renditen fast gleich. Ein wesentlicher Grund dafür dürfte darin liegen, dass Aktien wie die der
„Glorreichen Sieben“ ohnehin in Technologiefonds dominieren – ob diese sich nun KI auf die
Fahnen geschrieben haben oder nicht.
„Immo Tommy“ unterstreicht erneut: Vorsicht bei Finanz-Influencern
HES Finanz- und Versicherungsberatung | Keine Kommentare11.09.2024
Als „Immo Tommy“ versorgt Tomislav Primorac eine breite Followerschaft in den sozialen Medien
mit Tipps zum Reichwerden mit Immobilieninvestments. Für Schlagzeilen hat zuletzt gesorgt,
dass von ihm bzw. seinen Handlangern an Follower vermittelte Immobiliendeals offenbar sehr
zweifelhaft waren – und vor allem ihn selbst durch happige Provisionen reich gemacht haben.
Einige der sich geprellt fühlenden Privatinvestoren hatten dem Nachrichtenmagazin „Spiegel“
und dem NDR von ihren bitteren Erfahrungen berichtet. „Immo Tommy“ hat mittlerweile in
einem Videostatement Fehler eingeräumt, vor allem aufseiten „verschiedener Firmen, mit denen
wir zusammenarbeiten“. Wenig tröstlich indes sein Hinweis: „Wo gehobelt wird, fallen Späne.“
Den meisten der über den Tisch gezogenen Investoren dürfte nicht bewusst gewesen sein, dass
„Immo Tommy“ als Influencer keinerlei Regulierung oder Aufsicht unterliegt. Im Gegensatz zu
professionellen Immobilienmaklern und -beratern müssen solche Internetstars und -sternchen
keine Qualifikation nachweisen. Der Fall wirft erneut die Frage auf, ob Finanz-Influencer
strengeren Regeln unterworfen werden sollten. Als Zuschauer und Follower sollte man
jedenfalls gesunde Vorsicht walten und sich nicht von einem charismatisch-kennerhaften
Auftritt blenden lassen.
Fondsvermögen der Deutschen stellt Rekord ein
HES Finanz- und Versicherungsberatung | Keine Kommentare04.09.2024
Um mehr als 28 Milliarden Euro stieg das Volumen der in Deutschland erhältlichen Publikumsund Spezialfonds im ersten Halbjahr 2024, und zwar netto, also nach Abzug der Abflüsse. Wie der
Fondsverband BVI in seiner Halbjahresstatistik mitteilte, hat das Gesamtvermögen in der Folge
das bisherige, Ende 2021 verzeichnete Allzeithoch von 4.311 Milliarden Euro erneut erreicht.
Das entspricht fast einer Verdoppelung seit 2014. Das Gros der Gelder, 2.133 Milliarden Euro,
steckt in offenen Spezialfonds, während in offenen Publikumsfonds 1.490 Milliarden verwaltet
werden. Hinzu kommen Mandate mit 630 Milliarden und geschlossene Fonds mit 58 Milliarden
Euro.
Zum jüngsten Aufwuchs trugen Rentenfonds 10,9 Milliarden Euro bei, gefolgt von Aktienfonds
mit 6,8 Milliarden. Diese resultieren aus Abflüssen aus aktiv gemanagten Fonds (-2,7 Milliarden)
und Zuflüssen in ETFs (9,5 Milliarden). Lediglich bei Misch- und Immobilienfonds gab es unterm
Strich ein Minus von 6,4 und 2,1 Milliarden Euro. Die kontinuierlichen Abflüsse aus Immo-Fonds
summierten sich damit innerhalb von elf Monaten auf 3,1 Milliarden Euro.
Für risikobereite Anleger: Faktor-Investments
HES Finanz- und Versicherungsberatung | Keine Kommentare27.08.2024
Die Aktienselektion nach bestimmten Merkmalen – im Finanzjargon Faktoren genannt – ist das
Grundprinzip von Faktor-Investments. Die Kunst erfolgreicher Anlage besteht darin, auf die
richtigen Merkmale zu setzen. Mal gilt Quality (hohe Profitabilität) als entscheidender Faktor für
Outperformance, mal Value (günstige Bewertung), mal Size (kleine Marktkapitalisierung) oder
Momentum (starker Kursanstieg in der jüngeren Vergangenheit).
Wer nach einem solchen Kriterium anlegt, kann den breiten Markt damit übertreffen. Das gelang
zuletzt beispielsweise mit Momentum: Der MSCI Momentum Index schaffte auf Jahressicht ein
Plus von 41 Prozent, während der Gesamtmarkt gemessen am MSCI World auf 26 Prozent kam.
Doch wie jeder Anleger weiß oder zumindest wissen sollte, bergen Kursentwicklungen der
Vergangenheit keine Garantie für zukünftige Kursentwicklungen. Welcher Faktor wirklich die
Nase vorn haben wird, lässt sich erst in der Rückschau sagen. Zudem geht mit der Konzentration
im Portfolio ein höheres Risiko einher, weshalb Experten Faktor-Investments lediglich als
Beimischung empfehlen.